„Heizen mit Holz“ ist ein Dauerbrenner, aber „Strom aus der Region“ wird zunehmend gefragt: Die neunte Energie-Messe in Eschenburg hat mit 27 Austellern und neun Vorträgen wieder „Lösungen für den Hausgebrauch“ aufgezeigt. Erstmals war die Beratungs-Börse aber auch eine prima Werbung für Berufe, in denen viel Energie steckt.
Die letzten Anmeldungen kamen noch am Tag zuvor und füllten am vergangenen Wochenende die Mehrzweckhalle in Wissenbach. Der neue Schwerpunkt fiel ins Auge: Die Holderbergschule und Bosch Thermotechnik zeigten, wie sie bereits in Klasse 8 Schülerinnen und Schüler mit dem Thema Energie in Berührung bringen und interessante Einblicke in das Unternehmen gewähren. Diese Praxis-Perspektive ist wichtig, damit diese Zukunfts-Berufe bekannt werden. Ähnlich wirbt auch das Handwerk mit „Azubi-Guides“.
Genau da setzt nun die Eschenburger Energie-Messe an, wenn bis zum 20.02.2020 ein Video-Wettbewerb mit dem Titel „Zukunftswerkstatt Energie“ gestartet wird: Jugendliche können einen eigenen Video-Clip zum Zukunfts-Thema einreichen, der z. B. einen dieser Energie-Berufe vorstellt. Mehr Informationen gibt es unter www.endlich-energie.de/zukunftswerkstatt im Internet.
Die 10. Energie-Messe wird geplant für 6. und 7. November 2021. Dann werden auch bei anderen Themen weitere Fortschritte erwartet, mit denen sich die Beratungs-Börse beschäftigt: Unter dem Titel „Strom aus der Region“ wurde die gemeinsame Energie-Initiative vorgestellt, die von zwölf Kommunen gegründet worden ist. In Eschenburg will die Lahn-Dill-Bergland Energie GmbH nun eines ihrer ersten Projekte angehen und am Galgenberg einen Windpark bauen. Die geplanten zwei Windräder haben jeweils eine doppelt so große Leistung wie der Solarpark in Eschenburg. Und der Solarpark wiederum vereint mit 2,1 Megawatt die Leistung der drei kleineren Windräder, die sich seit 1996 bei Hirzenhain drehen. „Die zwei neuen Windmühlen sind zwar größer als die alten, aber sie ersetzen gleich ein Dutzend alter Windkraft-Standorte“, sagte Bürgermeister Götz Konrad bei der Vorstellung. Thomas Reuter berichtete, wie in der Energie-GmbH nun die Interessen der Kommunen gebündelt und Projekte gemeinsam angegangen werden. Dabei helfen soll auch die Lahn-Dill-Bergland Energiegenossenschaft, erklärte Vorstandsmitglied Jürgen Bepperling, der als Geschäftsführer der Stadtwerke Herborn erstmals mit einem Stand bei der Beratungs-Börse in Eschenburg dabei war. Die Lahn-Dill-Bergland Energiegenossenschaft ist mit dem Windpark Hemmrain gut gestartet und konnte im vergangenen Jahr vier Prozent Dividende ausschütten, nun ermöglicht die Genossenschaft breite Bürgerbeteiligung bei den weiteren gemeinsamen Projekten.