Das „blaue Wunder“ im Freizeitbad „Panoramablick“

Im Freizeitbad „Panoramablick“ kann man das „blaue Wunder“ erleben, bei Techniktouren. Seit 2012 brummt im Untergeschoss ein Blockheizkraftwerk vom Typ „Buderus Loganova EN50“. Das Erdgas, das hierfür verbrannt wird, beziehen die Gemeinde Eschenburg und die Stadt Dillenburg „im Dutzend billiger“. Der Motor läuft im Jahr über 8.000 Stunden, steht also nur bei Wartung und seltener Reparatur. Dabei werden mehr als 650.000 Kilowattstunden Wärme und gut 380.000 kWh Strom erzeugt. Fast 90 Prozent von diesem Strom werden auch wieder im Bad selbst verbraucht. Auch die Fortschritte beim Energiesparen im Bad sind am neuen BHKW abzulesen: Das „blaue Wunder“ hat 50 kW elektrische Leistung, der Vorgänger leistete noch mit 112 kW Pionier-Arbeit.

Der Einbau dieses ersten BHKW im Jahr 1996 war eine Zeitenwende für den Zweckverband „Mittelpunktschwimmbad Dietzhölztal“. Besser gepflegt als so manches Scheckheft, hat das Aggregat aus dem Hause Köhler & Ziegler 223.520 Betriebsstunden besten Badespaß und viel warmes Wasser bereitet.
Für die Gemeinde Eschenburg war das BHKW im Bad Vorbild für einige Heizungs-Erneuerungen, an denen in der Grundlast vieles hängt: Im Keller der Grundschule Hirzenhain (wo auch das Dorfgemeinschaftshaus an der Heizung hängt), das Dienstleistungszentrum in der alten Schuhfabrik, die Mehrzweckhalle in Wissenbach und zuletzt das Rathaus im Nahwärmeverbund mit dem Bürgerhaus waren ideale Einsatzmöglichkeiten für Kraft-Wärme-Kopplung. Die Motoren haben alle 5,5 Kilowatt elektrische Leistung – ein Zehntel des Bad-BHKW – und können in solchen Häusern viel für den Eigenverbrauch liefern.

Bei der Umrüstung von Heizöl auf Gas hatte die eigene Mannschaft Mitte der 90iger Jahre bereits gute Ideen zur Einsparung eingebracht: Der 50.000 Liter fassende Heizöltank unterm Schwimmerbecken wurde zum riesigen Wärmetauscher umfunktioniert. Das so genannte Schwallwasser, das über den Beckenrand in die Rinne abläuft, wird dort gesammelt und erwärmt das Frischwasser, das zur Nachspeisung in Rohren durch das unterirdische Bassin geführt wird, vorab um mehrere Grad. Und danach wird das verbrauchte Wasser erst noch für die Spülung der Toiletten verwendet, ehe es in den Kanal geht.

Gleichsam schlau ist die Lösung, die ebenfalls die eigenen Fachleute für das Außenbecken Anfang der 90iger Jahre gefunden hatten: Das Wasser wird abends in einen unterirdischen Behälter abgelassen und verliert in dieser großen „Thermoskanne“ bis zum nächsten Morgen lediglich ein Grad Temperatur. Die Kosten fürs Nachheizen der Wärmeverluste belaufen sich lediglich auf 60 Euro pro Tag, haben Berechnungen vor Jahren ergeben. „Dadurch können wir uns selbst bei knackigem Frost diese Ganzjahres-Attraktion ruhigen Gewissens leisten“, erklärte Konrad.
Infos: Der Bericht und das Video sind auf www.mittelhessen.de zu finden, wenn man Eschenburg nachschlägt. Weitere Informationen gibt es im Internet auch unter www.freizeitbad-panoramablick.de sowie unter www.facebook.com/panoramablick im sozialen Netzwerk.