Glücksgriff: Im Bürgerhaus in Eibelshausen begann 2006 alles mit der ersten Energie-Messe in Eschenburg. Lesen Sie hier alles über die neun bisherigen Auflagen und die zehnte Ausgabe.

Energie-Messe – von A bis Z

Akteure: Mit elf Ausstellern und vier Vorträgen starteten 2006 die Energie-Informations-Tage, wie sie damals noch hießen, zwischen Bürgerhaus und Rathaus. In und an der Mehrzweckhalle in Wissenbach kamen immer um die 30 Aussteller und Referenten zusammen. 2021 zählen wir 29 Akteure.

Benefiz fürs Babybecken: Es gibt diesmal keine Tombola. Der Benefit liegt diesmal beim Projekt im Freizeitbad „Panoramablick“: Der Förderverein verkauft Erbseneintopf und Getränke, um weiter Geld zu sammeln für ein neues Babybecken. Es werden auch Spenden genommen und Sponsoren gesucht für die Attraktionen (Spielgeräte) dort.

Corona: Die Mehrzweckhalle ist ein öffentliches Gebäude. Demzufolge gilt Maskenpflicht. Dies Maske kann abgenommen werden (z. B. beim Essen), wenn genügend Sicherheit hergestellt ist – etwa durch Abstand oder eine Trennwand.

Digitalisierung: Wir haben den Überblick auf einen Klick: Die Eschenburg-App finden Sie hier für Android und Apple. In der Mehrzweckhalle, in unseren Dorfgemeinschaftshäusern, im Rathaus und im Freizeitbad „Panoramablick“ haben wir übrigens WLAN ohne Passwort und Kosten.

Essen: Im Foyer halten die Landfrauen aus Wissenbach Kaffee und Kuchen bereit. Erbsensuppe gibt es in der Halle vom Förderverein des Freizeitbads. Plätze zum Sitzen finden Sie ebenfalls in der Halle.

Fridays for Future: Die Klimastreik-Bewegung hatte die Städte und Gemeinden im Lahn-Dill-Kreis im Februar angeschrieben, mehr Verantwortung fürs Klima zu übernehmen. Die Gemeinde Eschenburg hat daraufhin zur 10. Energie-Messe eingeladen, denn wir sehen in der Beratung weiterhin das wichtigste Werkzeug für den Klimaschutz. Fridays for Future Wetzlar kommt und steht am Sonntag um 14 Uhr auf der Bühne Rede und Antwort.

Geschichte: Die Energie-Wende war in Eschenburg bereits anno 1691. Das ist das Geburtsjahr der Haubergsgenossenschaft. Nachwachsende Niederwaldwirtschaft kennt man bereits seit dem Mittelalter. In Eibelshausen kauften 31 dem klammen Landadel den Wald ab und beteiligten die Genossen in ideellen Anteilen. Ein System, das sich bis heute bewährt hat. Eine „Wiege“ der Nachhaltigkeit stand in Eschenburg.

Halle: Die Halle ist mit Info-Ständen gefüllt. Unsere Mehrzweckhalle und Dorfgemeinschaftshäuser kann man übrigens nicht nur mieten, sondern sogar unter https://dgh.gemeinde-eschenburg.de/ online reservieren.  Freilich gehört aktuell ein eigenes Corona-Konzept dazu – mit der Besonderheit, dass in Eschenburg Mieter und Dauernutzer selbst vor der eigenen Nutzung desinfizieren, um für Sicherheit zu sorgen.

Internet: Unter der Adresse www.endlich-energie.de sind vor und nach der Messe wichtige Informationen zu finden. Unter „energie.eschenburg“ läuft Interaktion über Facebook.

Jugend forsch(t): Unsere Handwerker sind mit Arbeit derzeit so ausgebucht, dass sie kaum Zeit für etwas anderes haben, auch keine Zeit für Werbung. Ein Anlagenmechaniker Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) kommt zur Energie-Messe – und gleich der beste vom ganzen Kontinent: Simon Dorndorf aus dem Eschenburger Roth wurde kürzlich bei der „EuroSkills 2021“ in Graz Europameister. Am Sonntag um 12 Uhr erzählt er, warum sein Beruf mit „Gas, Wasser, Scheiße“ wenig zu tun, aber sehr viel zu bieten hat. Es ist erstaunlich, wie viele Berufe mit Energie zu tun haben.

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK): In fünf Blockheizkraftwerken wird bei der Gemeinde Eschenburg Wärme und Strom hergestellt, auch für die Mehrzweckhalle. Mit fast immer über 8.000 Betriebsstunden jährlich ist das BHKW im Schwimmbad Spitze. Und beim Abwasserverband macht eine Microgasturbine aus Klärgas Strom und Wärme.

Lahn-Dill-Bergland: Der Naturpark mit 18 Städte und Gemeinden in zwei Landkreisen ist gleich mehrfach vertreten, mit viel Energie.

Mitmachen: Ein Dutzend Kommunen im Lahn-Dill-Bergland, darunter auch die Gemeinde Eschenburg und die Stadtwerke als „Vertreter“ Herborns, haben zusammen mit der Kirche und regionalen Konzernen (EAM Natur, Hermann-Hofmann-Gruppe) die Lahn-Dill-Bergland Energie GmbH gegründet, um gemeinsam und grenzübergreifend zum Wohle der Städte und Gemeinden zu arbeiten. Für die breite Bürger-Beteiligung wurde eigens die Lahn-Dill-Bergland Energiegenossenschaft gegründet, die den Windpark Hemmrain als Start-Projekt hat. Eines der nächsten Projekte für die gemeinsame GmbH und die Lahn-Dill-Bergland Energiegenossenschaft ist der Windpark Galgenberg in Eschenburg.

Navigation: Die Mehrzweckhalle in 35713 Eschenburg-Wissenbach ist in der Forsthausstraße 22. GPS-Daten fürs „Navi“: N 50°47’31“ E 8°19’27“.

Ordnung: An der Mehrzweckhalle, in den benachbarten Straßen (z. B. die Forsthausstraße hinauf und links die Bombergstraße herunter) und am alten Rathaus gibt es viele Parkplätze. Rettungswege, Garagen-Ausfahrten und Straßeneinmündungen unbedingt frei lassen.  Behinderten-Parkplätze gibt es direkt an der Halle.  Panoramablick: Das Freizeitbad in Eschenburg ist in Sachen Energie ein Positiv-Paradebeispiel aus der Praxis. Das warme Wasser des Außenbeckens zum Beispiel wird nachts in einen Thermobehälter darunter abgelassen und verliert über Nacht nur ein Grad Temperatur. Neuestes Projekt: Mit der Nationalen Klimaschutz-Initiative werden zehn Pumpen ausgetauscht, was mehr als 30 Prozent Strom spart und über die Nutzungsdauer von 20 Jahren insgesamt 775 Tonnen Co2 verhindert.

Qualität: Jeder Aussteller bietet für sich die neuesten Produkte und Dienstleistungen an. Für die Qualität der Beratung spricht, dass diese Ansprechpartner (-> Aussteller unter www.endlich-energie.de/aussteller) auch nach der Messe erreichbar sind.

Rat: Mit der Landesenergieagentur LEA möchten wir 2022 mit der „Aufsuchenden Energieberatung“ beginnen und Tipps und Tricks zum Sanieren und Sparen in jedes Haus in Eschenburg bringen.

Strom aus der Region: So heißt der erste unserer Vorträge am Samstag um 12 Uhr. Wir wollen gemeinsam aufzeigen, wie wir in der Gemeinde Eschenburg, mit der interkommunalen Energie-GmbH und mit der Energiegenossenschaft im Lahn-Dill-Bergland Energie erzeugen und damit zur regionalen Wertschöpfung beitragen.

Trafo: Das Trafohaus am Berg in Wissenbach ist einer der Standorte des Regionalmuseums Eschenburg und ein wichtiges Denkmal der Energie-Geschichte. Vor hundert Jahren kam hier der Strom in die Region. Nach dem Bau des Hochofens in Oberscheld 1905 wurde bei der Erweiterung 1910 eine der ersten 22.000-Volt-Freileitungen in Deutschland gebaut und über diesen Trafo verteilt. Klar brauchen wir eine „Industrie-Energie-Strategie“, wie EU-Kommissar Günther Oettinger sagte, nur mag er vor diesem historischen Hintergrund falsch liegen, dass man „mit Stadtwerken und Bauhöfen“ wohl keine Energiewende hinbekäme. Das Stromnetz ist föderalistisch gewachsen, wie unser Beispiel vor der Haustür zeigt.

Umsatz: Am Sonntag ist von 13 bis 18 Uhr „verkaufsoffen“ in Eschenburg. Das Wohncentrum Wissenbach im Ahornweg 32 hat auf jeden Fall auf.  Die Messe an sich ist festgesetzt nach § 69 und § 64 Gewerbeordnung.

Vorträge: Präsentationen und Gespräche finden diesmal im großen Saal statt, immer zur vollen Stunde zwischen 11 und 16 Uhr.

WLAN: In und an der MZH gibt es Internet ohne Kabel und ohne Passwort.

X: Die römische Ziffer zeigt, dass unsere Beratungs-Börse bereits zum zehnten Mal stattfindet. „Lösungen für den Hausgebrauch“ bieten wir in Eschenburg seit 2006 an. Seitdem haben wir mehr als 180 Vorträge, Exkursionen, Ausstellungen, Aktionen und Energiesprechstunden angeboten.

Y-Achse: 19,7 Prozent des Gesamtstrombedarfs in Eschenburg werden auch dort erzeugt, zeigt die Bilanz 2020. Erzeuger sind bislang zwei Windkraftanlagen (die dritte Anlage bei Hirzenhain wird zu Angelburg gerechnet) mit 1,5 Mio. kWh, 396 PV-Anlagen – darunter der Solarpark in Hirzenhain mit 2,1 MW – mehr als sechs Millionen Kilowattstunden, eine Biomasseanlage (24.802 kWh) und 16 BHKW mit 792.911 kWh).

Ziel: Dem Leitziel „20 + 20 in 2020“ (20 Prozent Energie sparen und den Anteil erneuerbarer Energie auf 20 Prozent steigern) haben sich die Akteure im Lahn-Dill-Bergland schon 2007 verschrieben. Für uns als Klima-Kommune bleibt „Bebauen und Bewahren“ Daueraufgabe.