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Sommer-Hitze kann Schornstein Gefahr durch „Umkehrzug“ bringen

Bezirksschornsteinfeger Roland Schwehn und Marko Dorndorf informieren

In diesem Jahr haben wir nun schon früher als üblich die erste große Hitzewelle mit Temperaturen über 30 Grad Celsius erlebt. Diese hohen Außentemperaturen können zu erheblichen Funktionsstörungen an Ihrer Heizungsanlage führen.

Öl-, Gas-, Pellet- oder Holzheizungen können nur ordnungsgemäß und sicher betrieben werden, wenn die anfallenden Abgase vollständig über Schornsteine ins Freie abgeleitet werden.

Ein Schornstein funktioniert durch physikalische Gesetzmäßigkeiten vereinfacht gesagt dadurch, dass warme Abgase infolge des Dichteunterschiedes im Vergleich zur kälteren Umgebungsluft im Schornstein nach oben steigen und so ins Freie abgeleitet werden.

Nun ist es bei sehr hohen Außentemperaturen im Hochsommer aber so, dass es im Keller, in dem die Heizungsanlage aufgestellt und an den Schornstein angeschlossen ist, deutlich kälter ist als im Freien. Die Folge ist, dass sich im Schornstein kein ausreichender Unterdruck aufbaut, sich stattdessen ein sogenannter „Umkehrzug“ bildet, der Schornstein also genau umgekehrt funktioniert (Strömungsrichtung von oben nach unten).

Bedingt durch dieses Phänomen können die Abgase der angeschlossenen Heizung zumindest zeitweise nicht mehr abgeführt werden und in das Gebäude ausströmen.

Da Abgase grundsätzlich Kohlenmonoxid enthalten können, besteht im Falle des Einatmens eine akute Vergiftungsgefahr für die Bewohner des Gebäudes.

Folgende Hinweise sollten Sie beachten, um auch in den Sommermonaten Ihre Heizungsanlage sicher zu betreiben:

  • Verschließen Sie alle alten Anschlüsse im Schornstein.

Diese sind häufig nur mit einfachen Blechdeckeln notdürftig verschlossen, anstelle diese wie vorgeschrieben dicht und dauerhaft zuzumauern.

  • Halten Sie Nebenluftvorrichtungen in der Abgasanlage über die Sommermonate geschlossen.

Nebenluftvorrichtungen, auch Zugregler genannt, sind Pendelklappen,  die im Schornstein oder im Abgasrohr der Heizungsanlage eingebaut sind. Über diese Zugregler soll im Winter durch zusätzlich in den Schornstein eingeführte Luft die Kondensatbildung im Inneren des Schornsteins vermindert werden.

Über die Sommermonate bildet sich – wenn überhaupt –  nur wenig Kondensat, sodass die Zugregler geschlossen sein sollten. Vergessen Sie dann im Herbst bitte nicht, den Zugregler wieder zu öffnen.

  • Achten Sie auf die in der Steuerung der Heizungsanlage eingestellten Zeitprogramme.

Programmieren Sie die Heizungsanlage so, dass die Brauchwasserbereitung nur am frühen Morgen oder am späten Abend ausgeführt wird, wenn es noch oder schon wieder kühler ist.

Sollten Sie ihr Brauchwasser mit einem handbeschickten Feststoffheizkessel erwärmen, befeuern Sie diesen ebenfalls nur früh morgens oder am späten Abend und keinesfalls in den heißen Mittagsstunden.

  • Installieren Sie in Ihrer Wohnung einen Kohlenmonoxidmelder.

Kohlenmonoxid ist ein sehr giftiges, farb- und geruchloses Gas, welches im Abgas von Heizungsanlagen enthalten sein kann.

Wird Kohlenmonoxid eingeatmet, sind schwere Gesundheitsschädigungen bis hin zum Tod möglich. Jedoch sind diese CO-Melder, anders als Rauchwarnmelder, nicht gesetzlich vorgeschrieben.

Für weitere Fragen wenden Sie sich an Ihren Schornsteinfeger Roland Schwehn, Telefon (02774) 9188060, oder Marko Dorndorf, Telefon (02774) 912905, www.schornsteinfeger-eschenburg.de oder an Ihren  Heizungsfachbetrieb.

Sicherheits-Experten Schornsteinfeger: Marko Dorndorf (links) und Roland Schwehn (r.) stehen mit Rat und Tat zu Seite, wie hier bei der Energie-Messe 2017. (Foto: Konrad)